Was man in den letzten Wochen aus der Fachpresse hört, stimmt nicht hoffnungsfroh: CineStar und Cinemaxx trennen sich von Häusern (Interview mit Cinemaxx-Chef Gisy hier), und die Senator hat einen bösen Absturz gemacht. Der einzige, dem es richtig gut geht, ist der deutsche Film: die FFA vermeldet einen Marktanteil von phänomenalen 33,9% (wir sparen uns mal das Wort "Keinohrhasen"). Folgerichtig ist die Senator gerade mit ihren internationalen Produktionen baden gegangen, und die Fox wie auch andere Majors bringen immer mehr deutsche Produktionen ins Kino.
Wie das an Ort und Stelle im Kinofoyer aussieht, wenn gespart werden muss, kann man an unserem örtlichen Multiplex gut verfolgen: Mehr stillgelegte Concessiontheken hat man wohl noch nicht gesehen. In Nebenzeiten ist nicht mal mehr die Kasse besetzt, Kinokarten gibt es an der Popcorntheke. Der Kassencomputer thront dort ein bisschen fehl am Platz neben der Nacho-Vitrine. Hoffentlich teilen sie demnächst keine Handfeger aus, damit man seine Krümel selber wegmacht. Zugegeben: Extrem-Cocooning kann man in den Nebenzeiten auch im Kinosaal machen. Zu viert im 400-Mann-Saal kommt man sich schon ein bisschen asozial vor.
Mehr Produktionen im Kino: das ist schon seit Jahren ein Reizwort für die Branche. Alle beschweren sich über viel zu viele Filmstarts (ca. 500 im Jahr), die Kinos, weil sie nicht genug Leinwände haben, um alles zu spielen, die Verleiher, weil sie kaum noch einen Termin finden, um Ihre Erfolgsfilme ohne kannibalisierende Konkurrenz zu starten. Gleichzeitig klagen die Betreiber kleiner Kinos immer noch darüber, dass sie von den Erfolgsfilmen keine Kopie bekommen. Und die Digitalisierung soll einerseits endlich auch kleinen Produktionen den Weg ins Kino ebnen, von denen viele dort aber auch nichts verloren haben.
Eigenartig, dass sich alle so einig sind, aber nichts verändert. Es ist wie bei der Digitalisierung: bis auf ein paar Risikofreudige, die tief in die Tasche greifen und ihre Kinos umrüsten, sitzen alle wie die Karnickel vor der Schlange und warten darauf, dass einer zuckt (oder Fördergelder spendiert). Zuzusehen, wie alle warten, anstatt endlich zu handeln, kann einen ganz krank machen.
Ein paar haben übrigens doch einen Weg gefunden, an ihre Kopien zu kommen: den Disponenten Peter König. Er ist längst nicht mehr der Geheimtipp, als der er noch vor nicht allzu langer Zeit galt, als Landkinobetreiber fast im Flüsterton davon berichteten, wie sie tatsächlich eine Startkopie von Harry Potter bekommen haben. Über 250 Leinwände "bespielt" König mittlerweile mit seinen Kopien, ohne Programmhoheit über die Häuser zu nehmen. Man fragt sich, wie lange das so bleiben kann. Denn mit dieser Zahl an Leinwänden kommt er gleich nach den fünf großen Ketten. Schon wird darüber nachgedacht, wie bei Cineplex, dem Zusammenschluss unabhängiger Kinos, auch eine Einkaufsgemeinschaft für Popcorn und ähnliches zu bilden.
Wie das an Ort und Stelle im Kinofoyer aussieht, wenn gespart werden muss, kann man an unserem örtlichen Multiplex gut verfolgen: Mehr stillgelegte Concessiontheken hat man wohl noch nicht gesehen. In Nebenzeiten ist nicht mal mehr die Kasse besetzt, Kinokarten gibt es an der Popcorntheke. Der Kassencomputer thront dort ein bisschen fehl am Platz neben der Nacho-Vitrine. Hoffentlich teilen sie demnächst keine Handfeger aus, damit man seine Krümel selber wegmacht. Zugegeben: Extrem-Cocooning kann man in den Nebenzeiten auch im Kinosaal machen. Zu viert im 400-Mann-Saal kommt man sich schon ein bisschen asozial vor.
Mehr Produktionen im Kino: das ist schon seit Jahren ein Reizwort für die Branche. Alle beschweren sich über viel zu viele Filmstarts (ca. 500 im Jahr), die Kinos, weil sie nicht genug Leinwände haben, um alles zu spielen, die Verleiher, weil sie kaum noch einen Termin finden, um Ihre Erfolgsfilme ohne kannibalisierende Konkurrenz zu starten. Gleichzeitig klagen die Betreiber kleiner Kinos immer noch darüber, dass sie von den Erfolgsfilmen keine Kopie bekommen. Und die Digitalisierung soll einerseits endlich auch kleinen Produktionen den Weg ins Kino ebnen, von denen viele dort aber auch nichts verloren haben.
Eigenartig, dass sich alle so einig sind, aber nichts verändert. Es ist wie bei der Digitalisierung: bis auf ein paar Risikofreudige, die tief in die Tasche greifen und ihre Kinos umrüsten, sitzen alle wie die Karnickel vor der Schlange und warten darauf, dass einer zuckt (oder Fördergelder spendiert). Zuzusehen, wie alle warten, anstatt endlich zu handeln, kann einen ganz krank machen.
Ein paar haben übrigens doch einen Weg gefunden, an ihre Kopien zu kommen: den Disponenten Peter König. Er ist längst nicht mehr der Geheimtipp, als der er noch vor nicht allzu langer Zeit galt, als Landkinobetreiber fast im Flüsterton davon berichteten, wie sie tatsächlich eine Startkopie von Harry Potter bekommen haben. Über 250 Leinwände "bespielt" König mittlerweile mit seinen Kopien, ohne Programmhoheit über die Häuser zu nehmen. Man fragt sich, wie lange das so bleiben kann. Denn mit dieser Zahl an Leinwänden kommt er gleich nach den fünf großen Ketten. Schon wird darüber nachgedacht, wie bei Cineplex, dem Zusammenschluss unabhängiger Kinos, auch eine Einkaufsgemeinschaft für Popcorn und ähnliches zu bilden.
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