Sonntag, 28. Oktober 2007

Kleine Zwangspause

Liebe Leser,
kinolabor bezieht dieser Tage (endgültig) neue Räume, die erst in den nächsten Wochen (argh!) mit den zum Bloggen erforderlichen Anschlüssen für elektronische Datenübermittlungsverfahren ausgerüstet werden. Abgesehen davon sind wir sowieso mit Kisten buckeln und Innenarchitektur beschäftigt. Bis dahin werden die Einträge sicher etwas spärlich ausfallen. Aber sobald wir aus unserem Labor über andere Wege als aus-dem-Fenster-winken kommunizieren können, legen wir wieder richtig los!


Montag, 22. Oktober 2007

Filmtip

Entgegen unserem Credo, uns eigentlich dem Kino und nicht dem Film widmen zu wollen, muß ich hier mal einen Filmtip aussprechen. Ohne den Film gesehen zu haben. Trotzdem. Vor zwei Jahren bin ich bei meiner Freundin in Kairo auf das Buch "Persepolis" von Marjane Satrapi gestoßen. Vor geraumer Zeit hörte ich, daß die wunderbaren Comics, die das Leben einer iranischen Teenagerin in und außerhalb des Irans beschreiben. Mit den iranischen Traditionen und Regeln ebenso wie mit dem Westen kommt es zu heftigen Konfrontationen, und die Absurdität und gleichzeitig Notwendigkeit von Regeln und Liebgewonnenem kommen scharfsinnig zum Ausdruck. Gerade wird der Film in Berlin synchronisiert, noch dieses Jahr (22.11.) soll er endlich in die deutschen Kinos kommen.

Die Filmwebsite übt sich übrigens in Guerilla-Taktik: www.persepolis-derfilm.de führt einen zu MySpace.com.

Kuriosum

Eben aus Versehen www.xverleih.de (ohne Bindestrich) statt www.x-verleih.de (mit Bindestrich) eingegeben. Wußten Sie, daß man dann bei www.bilderab18.com (registrierungspflichtig) landet?!

Deutschland gegen Deutschland

Wie von mir schon wenig scharfsinnig, weil offensichtlich, orakelt, traten ja "Paulas Geheimnis" und "Max Minsky und ich" gegeneinander an. Nicht nur um die Gunst des deutschen Kinopublikums, sondern nun auch bei dem 21. Internationalen Kinderfilmfestival Cinekid in Amsterdam. Wie Filmecho berichtet, hat einer der beiden Filme nun sogar den mit 15 000 Euro dotierten Hauptpreis des Festivals gewonnen: X-Verleih ist mit "Max Minsky und ich" der große Sieger. Den Produzenten, Darstellern und Verleihern von "Paulas Geheimnis" bleibt der Trost, im letzten Jahr bei LUCAS ausgezeichnet worden zu sein. Allen anderen, die Preise mit Verachtung strafen, sei der Standpunkt von Charlotte Rampling zu diesem Thema in "Swimming Pool" ans Herz gelegt.

Notiz für mich

Auch bei programmkino.de gefunden: Ein Artikel über das beliebte Drama Programmkinos versus Multiplexe, aufgeführt in der aktuellen Spiegelausgabe. Essen soll als Paradebeispiel dienen - naheliegend, da hier die Lichtburg seit vielen Jahrzehnten das Auf und Nieder der Essener Kinoszene überwacht, umgeben von den Filmkunsttheatern, die auch eine Menge Geschichten zu erzählen haben (gerade der hoffentlich überstandene Kampf um das Kino im Glückauf-Haus), und die ebensolch sehnsüchtige Jugenderinnerungen wecken können, wie ich gerade feststellen durfte. Also: Sobald ich wieder in Deutschland bin, zum Kiosk, und sehen, wie vielseitig eine neue Kampfrunde aussehen kann.

Alte Bekannte

Und wieder einmal haben wir die Freude, guten alten Bekannten gratulieren zu dürfen: Wie programmkino.de meldet, wurden am 12.10. die diesjährigen hessischen Film- und Kinopreise verliehen.
Unter den Geehrten sind die wichtigsten Frankfurter: Das Mal Seh'n Kino, das Filmtheater Valentin und das Orfeos Erben. Auch die Kasseler Programmkinos wurden bedacht: Mit dem Filmladen und den Bali Kinos wurden echte Cineasten geehrt. Mit dem Traumstern in Lich und dem Ried-Casino in Nauheim wurden ohne Zweifel die Richtigen bedacht, und auch Kammer/Palette/Atelier in Marburg sind mit dabei.
Schließlich erhielten auch das Capitol Kino Witzenhausen und das Programmkino Rex in Darmstadt Preise - zwei Kinos, die ich noch nicht kenne, spätestens jetzt aber natürlich kennenlernen muß! Bis dahin: Herzlichen Glückwunsch an alle!

Sonntag, 21. Oktober 2007

Die kleine Lösung

So stand es schon 1969 in der Dichter-Studie: Fernsehen ist die kleine Lösung. Die man nimmt, wenn Ehemann und Ehefrau nicht in der Lage sind, sich auf einen Kinofilm zu einigen, in den man geht; die man nimmt, wenn keine Zeit ist; die man nimmt, wenn kein Geld da ist.

Es ist eine kleine Lösung, für die ich, auch wenn sie nicht „das Wahre“ ist, heute auch mal Partei ergreifen will. Immerhin, mein Interesse für Filme wurde im Fernsehen geweckt. Mit ungefähr 18 sah ich Das lange Elend (The Tall Guy) auf 3sat. Eine der sehr guten britischen Komödien, und das erste Mal, dass ich dachte, aha, Film ist mehr als Star Wars und Sophia Loren. Letztendlich waren es ein paar Film-, nicht Kino-Erlebnisse dieser Art, die mich dazu bewogen, nicht nur Theater-, sondern Theater-, Film- und Medienwissenschaft zu studieren – mal schauen, man weiß ja nicht, wohin die Reise geht. Bei der Kinofanatikerin Heide Schlüpmann und ihren Verbündeten ging die Reise richtung Kino. Seitdem spielt der Film manchmal eine untergeordnete Rolle – soweit das überhaupt geht, denn das schönste Filmtheater hilft nichts, wenn der Vorhang zu und die Leinwand weiß bleibt.

Wir Filmtheaterfreunde (ich will nicht von Fetischisten reden) sprechen gerne verächtlich vom Fernsehen. Nicht ganz zu Unrecht, aber manchmal muss man das Bild auch gerade rücken, so wie mit den „bösen“ Multiplexen, die ja auch ihr Gutes haben. Im Zweifelsfall würde ich mich eher für ein x-beliebiges Plex entscheiden als in ein fraghaftes Center zu gehen. Bei der qualitativen Bandbreite an Centern kann „Multiplex“ schon ein Qualitätsversprechen sein – hat vielleicht kein Flair, wird aber schon ganz in Ordnung sein, das Bild groß und die Sitze bequem.

Beim Fernsehen ist es so: wenn man sich dessen bewusst ist, worauf man sich einlässt, kann man es schon riskieren. Einen Film anhand der Fernsehausstrahlung zu beurteilen ist fragwürdig. 2001 etwa ist ein kreuzdämlicher Film, wenn man ihn in der Glotze sieht. Im Kino ist er ein sagenhaftes Erlebnis. Er mag einem immer noch irgendwie schwachsinnig vorkommen, aber die Farben und die Musik blasen einen einfach weg und man hat einen Heidenspaß dabei. Und ein Film, der im Fernsehen funktioniert, wird im Kino wohl auch nicht schlecht sein. Man muss sich halt darüber im Klaren sein, was man sieht: ceci n’est pas une pipe (sondern das Bild einer Pfeife).

Wie ich darauf komme? Ich gehöre derzeit und wer weiß wie lange noch auch zu jener bedauernswerten und von meinesgleichen Kinogeher so gern bespöttelten Klientel, die „keine Zeit“ fürs Kino hat. Sicher, ich knappse mir hier und da am Wochenende was ab, aber täglich wechselnde Programme bereiten mir Kopfschmerzen. Wer um sechs, sieben, acht heimkommt und dann noch seine Hemden bügeln muss und vielleicht einfach noch die Füße hochlegen will, der hat es schwer. Das Kino fordert ein Entgegenkommen von uns, räumlich und sinnlich.

Die letzten Tage nun war ich dankbar, mir von der Konserve DVD-Recorder ein paar Fernseh-Highlights ansehen zu können. Dear Wendy habe ich mir im Kino entgehen lassen. Der Trailer gefiel mir schon, aber die Namen des Regisseurs und des Drehbuchschreibers haben mich dann doch abgeschreckt – schade. Für Ein pikantes Geschenk hätte ich der Beschreibung nach sicher kein Geld ausgegeben. Und wo läuft so ein oller Schinken schon noch. Lina Braake kriegt man sicherlich hier und da zu sehen, wahrscheinlich sogar noch öfter als im Fernsehen. Aber da muss man sich schon wieder ein bisschen drauf einlassen, und das tut man ja doch nicht immer, wenn man sich’s vornimmt.

An allen drei Filmen hatte ich großes Vergnügen, allein schon, weil es in ihnen um Menschen geht, die vorgeben, etwas zu sein, was sie nicht sind. Darum geht es ja im Film: zu sein, was man nicht ist, zu haben, was man nicht hat, und zu tun, was man nicht darf. Neunzig Minuten lang.

Ich hatte sozusagen das Kino bei mir auf Besuch. Wenn’s hinhaut, folge ich heute der Gegeneinladung.

Mittwoch, 17. Oktober 2007

Fundsache

Wo wir nun schon einmal bei Kinos in fremden Ländern sind, möchte ich gerne eine kleine Fundsache präsentieren. Ausnahmsweise geht es diesmal nicht um Tucholsky, es ist Rafik Schami, bei dem ich fündig geworden bin. Der Auszug entstammt seinem Buch "Die Sehnsucht der Schwalbe"(2000), die Stadt, um die es geht, findet sich in Syrien: Damaskus.

"Mansur, ein alter Freund meines Vaters aus seiner Zeit in den USA, kam eines Tages mit viel Geld nach Damaskus und eröffnete den Kinopalast Las Vegas. So etwas hatte die Stadt bis dahin nicht gekannt: einen voll klimatisierten Kinosaal mit tausend Sitzplätzen, alle gepolstert und mit rotem Samt überzogen.

Mansur war ein Genie, dessen Vision vollkommen aufging. Vorher hatten wir nur zwei Arten von Kinos in Damaskus gehabt: Die einen waren billige, stinkige Spelunken, wo man als Junge besser nicht ohne Begleitung hinging. Mädchen durften solche Kinos ohnehin nicht betreten. Die anderen waren zwar feiner, doch sie waren klein und veraltet. Und wenn dort überhaupt mal ein guter Film lief, waren die Karten für die hundert oder zweihundert Plätze schnell ausverkauft. Als normaler Sterblicher hatte man gar keine Chance hineinzukommen.

Doch nun war mit dem Las Vegas ein riesiger Palast entstanden. Der Kinobesitzer besaß die besten Verbindungen zu allen internationalen Verleihern. Seine Filme waren Weltklasse - Bestseller der Kinogeschichte.

Die Leute standen Schlange vor seinem Haus, egal, was geboten wurde, denn schon allein der Besuch seines Kinos war ein Erlebnis."
So weit Rafik Schami in der Stimme seines Erzählers Lutfi. In unseren Kategorien würde man die erwähnten Kinos unschwer in Multiplex, Porno- und Provinz, in einem seltenen Fall vielleicht sogar als Programmkino einstufen. Doch bin ich in der syrischen Kinoszene nicht so bewandert, daß ich mir zutrauen würde, diese Maßstäbe so einfach dort anzusetzen.
Zumal auch die Datierung eher schwierig ist, zwar läßt sie sich vom Buch ableiten, doch mag Schamis eigene Erinnerung, da er in Damaskus aufwuchs, dort auch mit reinspielen. So oder so könnte es in den 1960er oder 70er Jahren gewesen sein.
Für Lutfi spielt das Kino selbst weiter keine tragende Rolle, doch lernt er dort die erste große Liebe seines Lebens kennen: eine Filmfanatikerin, allerdings eine von der melodramatischen Sorte. Und so verwundert seine Sehnsucht nicht, sich nach einer Weile wieder der Realität zuzuwenden - trotz tausend mit rotem Samt bezogenen Sitzplätzen...

Dienstag, 16. Oktober 2007

"Kino" im Wandel der Zeit

Die eine Hälfte von kinolabor befindet sich zur Zeit an einem Ort, der von einem richtigen Kino einige Kilometer entfernt ist: ein kleines Dorf im Süden Frankreichs. Paris ist ja mit Kinos gesegnet*, auch Bordeaux hat wunderschöne Filmtheater, darunter auch einige ehemalige, leider. Aber hier - ich komme an diesen Ort seit 24 Jahren. Ganz am Anfang gab es nur das "Théâtre de verdure", das Theater im Grünen - genaugenommen inmitten von Pinien bewachsenen Sanddünen - wo im Sommer immer wieder auch Filme gezeigt wurden.


Ein weiterer beliebter Treffpunkt war ein Festzelt, das im Laufe der Jahre durch eine Mehrzweckhalle ersetzt wurde. Ein Sturm hatte den Großteil der umliegenden Wälder zerstört, so daß ausreichend Bauholz vorhanden war. Zweimal die Woche konnte man erwarten, daß in diesem Raum mit dem Charme einer Turnhalle ein Film zu sehen war - immerhin war es eine 16mm-Projektion, wenn ich mich richtig erinnere, denn die Zeit von Beamern hatte noch nicht begonnen. Vielleicht wurde aber auch nur die Investition gescheut.


Jetzt bin ich zum ersten Mal seit zwei Jahren wieder hier, und schon hat sich eine erneute Änderung vollzogen. Da Mitte Oktober keine Hauptsaison mehr herrscht, bleibt das Ankündigungsschild "Heute 21 Uhr 30:" verwaist. Stattdessen wird dem Filmliebhaber ein 24h-DVD-Shop angeboten: Mieten eines DVD-Players auf Wunsch ebenfalls möglich.
Das kleine Haus, in dem sich dieses Geschäft heute befindet, war übrigens mal ein Fotoladen, natürlich für analoge Geräte. Auch so eine verschwindende Kunst.

P.S.: Wußten Sie, daß in Frankreich Mads Mikkelsen (Le Chiffre aus "Casino Royale") für H&M modelt? Finden Sie das auch so befremdlich?


* einen sehr hübschen Überblick verschafft z. B. "Kinokompendium"

Sonntag, 14. Oktober 2007

Film mit Führer

Und dann war ich gleich heute mittag nochmal im Kino. Sonntags um zwölf ist eigentlich pervers, vor allem wenn draußen die Sonne scheint und es keine Matinee mit einem "sieht man nie wieder"- oder "sieht man immer wieder gern"-Klassiker ist. Aber um eine andere Zeit zeigte das Kinopolis in Bad Godesberg Leroy nicht.

Ich hatte schon so einen Verdacht, der einizige im Saal zu sein, als ich die Uhrzeit las. Er erhärtete sich, als mir die nette junge Dame an der Kasse "Letzte Reihe Mitte?" anbot. Das ist ein Platz, der kann eigentlich in keiner Filmvorstellung frei sein. Irgendwer sitzt immer letzte Reihe Mitte. Ich hab mich trotzdem für Mitte-Mitte entschieden.

Der Saal sah aus, wie ein Kinopolis-Saal eben aussieht. Tschuldigung. Ist halt so. Der Boden war mit glukosehaltiger Traktionshilfe behandelt, damit man die Bodenhaftung nicht verliert. Der Vorhang war weiß - spannend, gibt einen schönen Effekt, wenn man auf den sich öffnenden Vorhang projiziert. Zur Einstimmung auf den Film dudelte hirnerweichende Soul-Musik auf mich ein, die ihre Wirkung nicht verfehlte: es wurde Werbung gezeigt, ganz exklusiv für mich. Weder habe ich ein Eis gekauft (es kam auch gar kein Eisverkäufer in der automatischen Eispause), noch wurde mein Interesse für Tauchsportzubehör oder den neuen Mitsubishi geweckt. Cola trinke ich schon, und "Lola" von den Kinks fand ich schon cool, bevor es für die Werbung wieder ausgegraben wurde. Aber ich möchte jetzt das Lied aus der Generischen Kampagne haben, das mir nach ungefähr eineinhalb Jahren standhafter Aussetzung langsam wirklich gefällt.

Anschließend bekam ich eine Kostprobe in intelligentem Trailering: Abbitte folgte auf Pornorama. Das ist Projektionistenhumor, den ich schätze. Nicht ansehen werde ich mir außerdem den Weihnachts-Fantasyfilm von BVI und "Knut - der Film" (Königreich/Wunderwelt/irgendwas der Arktis) mit dem wunderbaren Slogan "Die erste Naturdokumentation für Kinder". Aber danke für die Info.

Irgndwann drückten sich dann doch noch zwei Knirpse rein (letzte Reihe Mitte), die gottseidank Nachos mithatten. Deswegen bin ich heute nicht in Ratatouille gegangen: ein "kruntsch-kruntsch" aus vierhundert Mündern als Begleitmusik zu einer Anmiationskomödie über die Haute Cuisine wäre einfach zu viel verlangt gewesen.

Was den Film angeht - hätte ich bloß mal vorher die Kritik auf programmkino.de gelesen. Es war sogar noch schlimmer: die eine Hälfte des Humors, die wirklich zündet (etwa das Erfrischungsgetränk mit Namen "Ghetto Raid", das der Set Decorator am Rande des Geschehens plaziert hatte), kriegt ein Zwölfjähriger noch nicht richtig mit, schon gar nicht, wenn Wörter wie "Antifa" fallen, die andere Hälfte amüsiert schon seinen fünfjährigen Bruder. Tun Pupsgeräusche und Epilierpflaster immer. Außerdem muss ich mir ein T-Shirt mit dem Aufdruck "Ich bin aus wissenschaftlichem Interesse hier" machen lassen, wenn ich zukünftig Kinder- und Jugendfilme anschaue. Oder einen Fünf-Liter-Eimer Popcorn mitnehmen, den ich mir beim Verlassen des Saals über den Kopf stülpen kann. Denn sich als erwachsener Mensch das Kindersoftporno-Gedöns in den Wilden Kerlen 3, den Wilden Hühnern und der Liebe und Leroy angsehen zu haben, reicht, um sich wirklich schäbig vorzukommen. Bei Leroy, der zotigen Humor, Pennälererotik, echte politische und soziale Probleme wie auch Satire in allen Abstufungen durch den Wolf dreht, greift keine FSK-Freigabe mehr. Ein Zwölfjähriger kapiert nicht genug, für einen Sechzehnjährigen ist es Kindergartenscheiße. So einen Film kann man Kindern und Jugendlichen nur unter Anleitung zeigen und mit Ihnen diskutieren. Zeit für die EG-Regelung: Educational Guidance. Und die zieht sich bitte nicht vor den Kindern aus wie Leroys Deutschlehrerin und feiert das als disziplinatorische Errungenschaft, während sich ihr afrikanischstämmiger Schüler zum Blaxploitation-Rächer "emanzipiert".

Die beiden Knirpse entpuppten sich beim Verlassen des Kinos als zwei schwarze Mädchen, ungefähr dreizehn. Hoffen wir, dass sie irgendwann in einer Schulvorführung La Haine sehen.

Zweimal hinschauen

So nach und nach nehme ich mir jetzt die Bonner Kinos vor. Gestern abend war das Kino in der Brotfabrik dran. Nach meinen Erfahrungen mit dem Rex hatte ich mir reichlich Zeit für die Anreise eingeräumt... und einen Parkplatz vor der Tür bekommen. Na gut, so war genug Zeit sich umzuschauen. Wer bei "Brotfabrik" romantisch an Zeise-Hallen oder so denkt, irrt leider. "Münchner Hallenkultur" à la Kunstpark Ost (wie heißt der jetzt? Kultfabrik?) trifft's eher. Hinterhof, Treppe - immerhin ein paar Etagen weniger als in den Hackeschen Höfen -, Foyer und Bar verströmen nicht gerade Gemütlichkeit. Auch der Kinosaal ist eher vom Pragmatismus geprägt: Schwarze Wände, Kasch, Sitze in einem verstörenden Pastellton, den ich auf einer braun-rosa-orange-Skala nicht einzuschätzen vermag. Hat mir gefallen, dass sich da mal jemand was ganz anderes ausgedacht hat. Ein Gefälle hat die Bausubstanz nicht hergegeben. Ich werd da in Zukunft trotzdem ein und aus gehen: mir drängt sich langsam der Verdacht auf, dass man vom Mangel der Beinfreiheit auf die Güte des Programms schließen kann. In der Brotfabrik sind die Reihen eng, also wird ernstzunehmendes Kino gemacht. Täglich wechselndes Programm und so.

Dementsprechend war das Publikum. Bionade nuckelnde Studenten
(früher war Avantgarde wenigstens ungesund), Kulturkonsumenten im Rentenalter, einsame Cinephile, eben alles was links von der Mitte so hergibt. Kann am Film gelegen haben: Am Ende kommen Touristen.

Am Personal des Publikums hab ich ja immer meine helle Freude. Hinter
mir saßen Leute, die sich über den Schwiegersohn unterhielten, "so ein Managertyp, der jeden Tag ein frisches Oberhemd anzieht. Die Paula bügelt ihm die alle." Vor mir eine Bildungswütige vom Typ "Kulturdragoner", und als ob sie drauf gewartet hätte, ging in den ersten Sekunden des Vorspanns noch ein Handy los. "JA SUPER! Das sind echte Cinéasten!" hat sie da gekeift. Und dann nochmal laut geräuspert, weil das ältere Ehepaar neben ihr noch schnell den Satz ausgeredet hat. Dabei trifft man in der Brotfabrik sicherlich richtige Cinéasten, wer schaut sich schon Samstags abends einen Film über Zivis in Auschwitz an? Gut, hauptsächlich zumindest. Denen hinter mir muss Loriot die Dialoge geschrieben haben.

[Einblendung auf der Leinwand: Demnächst im Original mit Untertitel]
Frau: "Demnächst mit Original mit Untertitel."
Mann: "Hmhm."
Frau: "Vielleicht zeigen die den heute abend auch im Original mit Untertiteln."
Mann: "Ach so?"
Frau: "Machen die ja viel hier. Aber ist ja ein deutscher Film."
Mann: "Ach."

Kino - dafür werden Filme gemacht.

Der Film hatte nicht die bleierne Schwere, die man vom Thema erwarten würde, Lachen war aber natürlich streng verboten, auch wenn es vielleicht ein paar Stellen gegeben hätte, die es zugelassen hätten. Ich habe mich mal aufs Lächeln beschränkt, irgendwer hatte gewiss einen Schirm dabei, den er oder sie mir im Zweifelsfall übergebraten hätte. Dabei war allein der Hauptdarsteller schon eine Albernheit. Zivis sind nunmal Milchgesichter, die besetze ich nicht mit dem dreitagebärtigen Studenten-Stereotyp.
Das Licht blieb bis zum Ende des Abspanns aus, der Kulturdragoner verließ als erste energischen Schrittes den Saal. Ja super. Das sind echte Cinéasten.

Freitag, 12. Oktober 2007

Nackte Zahlen?

„Kino ist zu teuer“, das Argument ist in der Fachpresse und auch bei Nicht-Kinogängern als Ausrede populär. In der Motivationsstudie Kino (2005) gaben 58% aller Befragten und immer noch 42% der Nichtkinogänger an, sie würden bei sinkenden Preisen wahrscheinlich öfter ins Kino gehen. Dass dieser Effekt tatsächlich eintreten würde, und vor allem, um wie viel niedriger die Preise sein müssten, damit das geschieht, ist damit nicht gesagt.

Als Ursache für diesen Trend werden in ermüdender Einigkeit die schlechte gesamtwirtschaftliche Lage, die Konsumflaute und die „Geiz ist geil-Mentalität“ genannt. Selbst die Betreiber von Programmkinos, bei denen der durchschnittliche Eintrittspreis mit 5,90 €, wenn auch nur knapp, unter dem aller Kinos (5,96 €) liegt, sind sich darüber aber uneinig. In manchen Gegenden machen sich Arbeitslosenzahlen von bis zu 30% bemerkbar, Arthouse-Kinos in den Großstädten stellen dagegen so gut wie keine Preissensibilität bei ihren Kunden fest: 8,50 € lassen sich nur von einem wohlhabenden Großstadtpublikum ab 30 verlangen. Gerade dieses zeigt sich auch empfänglich für Wellnesskonsumgüter wie Wein, Sekt, Kaffee aus der Monstermaschine, Öko-Produkte etc.

Die Preisdiskussion führt in die falsche Richtung. Es geht nicht darum, ob Kino zu teuer ist, sondern dass die Zuschauer nicht (mehr) bereit sind, für das Kino Geld auszugeben. Im Vordergrund der Debatte stehen die Preissysteme der Multiplexe – Rabatte am Kinotag und unter der Woche, Kartenpreise von neun Euro und mehr am Wochenende, dazu überhöhte Preise für Popcorn, Cola, Eis etc. Das trifft besonders Familien hart, und der nicht zu vernachlässigende Multiplikatoreffekt bei dieser Klientel (Arbeitsplatz, Kindergarten, Spielplatz) beschädigt das Image des Kinos nachhaltig. Unsachlich an dieser Diskussion ist vor allem, dass kaum zwischen Concession- und Kartenpreisen differenziert wird und die Kinopreise meist in keinerlei Relation zu anderen Unternehmungen gesetzt werden (von „Genussdauervergleich“ war da mal die Rede – scheußlich).

Die Branchenblätter aber erreichen nicht diejenigen, die samstags mit zwei Kindern an der Popcorntheke stehen und beschließen, nächstes Mal lieber die DVD zu kaufen. Auch die wirtschaftlichen Hintergründe (Verleih, Raummieten, Modernisierungen) bleiben für den gewöhnlichen Kinobesucher im Dunkeln. Wie würde es sich auf die Preiswahrnehmung auswirken, wenn die Besucher wüssten, dass ein Arthouse- oder Programmkino statistisch nur 16 ct pro Karte verdient – vor Kapitalkosten?

Verfehlt ist unabhängig von der Höhe der Preise die Preispolitik, selbst in vielen Programmkinos. Angelehnt an die Preissysteme der Multiplexe, die in über 30 Kategorien ausdifferenziert sein können, wird munter auseinandersortiert nach Parkett/Loge, Wochentag und Uhrzeit, eventuell auch nach Sälen, es gibt Ermäßigungen an Kinotagen, für Kinder, deren Eltern, Studenten, etc. die pauschal, aber auch nach Kindern und Studenten, Uhrzeiten, Wochentagen etc. getrennt gehandhabt werden können. Hinzu kommen Überlängenzuschläge, ggf. noch nach Dauer gestaffelt. Unter dem Gesichtspunkt von Angebot und Nachfrage mag das einsichtig sein, transparent ist es nicht. Was kostet der Eintritt mittwochs, nach 14, aber vor 17 Uhr, für einen Schüler (ermäßigt) und seine Mutter (nicht ermäßigt, außer sie ist Studentin) im großen Saal, Loge, für einen Film mit 140 Minuten?

Preise sind außerdem relativ: Bei einer uns bekannten Kinobetreiberin kostete das Kinderkino vier Euro Eintritt – für Kinder wie für Eltern. Mit dem Erfolg, dass die Eltern stets nach einer Ermäßigung für die Kinder fragten. Die geschäftstüchtige Dame setzte daraufhin den Eintrittspreis für die Eltern auf fünf Euro herauf. Seit es diese „Kinderermäßigung“ gibt, bleibt die Frage aus.

Donnerstag, 11. Oktober 2007

Mittendrin statt nur dabei

Wir predigen es ja immer wieder: Kino wirkt. Wie eh und je, allen interaktiven Spielereien wie Second Web und Life 2.0 oder wie sie heißen mögen zum Trotz. In Frankreich werden jetzt 40% mehr Ratten verkauft als vor dem Filmstart von Ratatouille, weshalb Tierschützer aufschreien und an Dalmatiner- und Nemo-Effekte erinnern. Man könnte es den Purple Rose Of Cairo- oder Last Action Hero-Effekt nennen, wenn die Nachbarskinder im einen Jahr den Inhalt ihrer Aquarien im Klo versenken und ein paar Jahre später eine Ratte kaufen. Für die Tiere ist das freilich nicht lustig, aber es ist doch schön zu sehen, wenn Filme ihr Publikum bewegen. Auch unterhalb der Schwelle der Rationalität.
Multiplex hin und Major-Verleih her, Filme wie Ratatouille sind gut für die Filmtheater - für alle Filmtheater. Denn große Erfolgsfilme, über die man spricht, sorgen dafür, dass Kino insgesamt mehr in die Aufmerksamkeit rückt. Und wenn's die angestrengten Diskussionen um Valkyrie sind, die jetzt die Feuilletons beschäftigen. Da haben alle was davon, auch wenn ein paar Programmkinos jetzt vielleicht heftig am Ächzen sind, weil noch ein paar weniger Leute kommen als sonst. Dafür bekommen ein paar Kinoabstinente jetzt vielleicht wieder Lust aufs Kino, nachdem sie sich Ratatouille angesehen haben. Wenn man die Artikelsammlung auf film-zeit.de so anschaut, scheint der ja auch ein paar Leute anzuziehen, die man sonst nicht in einem CGI-Film vermuten würde. Meine Eltern jedenfalls - "Best Ager", wie sie im Buche stehen - waren schon drin.

The big picture

Wie versprochen reichen wir die Fotos von der Schauburg nach (sie sind jetzt im Artikel eingefügt). Viel war nicht möglich - beim Fotografieren der Treppe war das aufgestellte Frühstücksbuffet im Weg, und ein Stativ hatten wir gerade nicht verfügbar. Was natürlich ein Grund, wenn auch keine wirkliche Entschuldigung dafür ist, dass wir kein Foto vom Saal haben. Sorry. Aber sehen Sie sich doch auf der Homepage der Schauburg mal das tolle Panoramabild an!

Montag, 8. Oktober 2007

Endgültig ist gar nichts

Für manche Filmvorführung scheuen wir weder Stau noch Spritkosten. 280 km Anreise und tüchtig Rückreiseverkehr nach diesem herrlichen Herbstwochenende: das muss gehen für Playtime in der restaurierten 70mm-Kopie auf einer Cinerama-Leinwand.

Zunächst mal habe ich mich gefreut, die Schauburg endlich kennenzulernen. Mehr als ein altes
s/w-Foto von der legendären Treppe kannte ich bisher nicht. Das Foyer in nachtblau und gold macht schwer was her, auch wenn es ein bisschen schade ist, in so ein Ambiente dann die gewöhnliche Theke zu stellen. Abgesehen davon ist das Haus in allen Details (bishin zu den Toiletten in blau und gold) bemerkenswert stimmig gehalten. Auch die Kassenhäuschen waren angemessen retro. Der Saal war der Rot-Overkill, da kann nach unserer Erfahrung nur das 3001 in Hamburg mithalten. Der Rang ist halt heute ein eigenes Kino, das ist ja in den meisten Kinos so, und der große Saal deutlich modernisiert, aber es ist immer noch ein Großkino von Format, alte Schule sozusagen. Ich weiß nicht, ob es an meiner Faszination lag, aber es war auch einer der ganz wenigen Kinobesuche, bei denen nie etwas gezwackt oder gedrückt oder geächzt hat. Ich bin ja jung und nicht gerade raumgreifend, aber ich treibe mich dann doch selten in Kinos rum, wo man lange gut sitzt.

Das war er also nun, der endgültige Kinobesuch.
Die Kopie war wirklich sagenhaft, die Leinwandgröße genau richtig - nicht zu groß, um die Brillanz zu beeinträchtigen, nicht zu klein, um den Spaß am Format zu verderben. Obwohl ich den Film über alles schätze, hat er in dieser Form das erste Mal keine Längen gehabt. Auf DVD (meine Güte, in 70mm hatten die Menschen auf einmal alle Gesichter!!) ist er mit über zwei Stunden schon anstrengend, weil man so genau hinsehen muss. Und von Monsieur Failliot, dem eigens angereisten Restaurator, gab's zwar wenig zu hören, und das nur auf Französisch, aber dankenswerterweise stellte die Schauburg ein sehr informatives Papier auf deutsch mit allem Wissenswerten über die Restaurationsarbeit zur Verfügung (übrigens hier auch online verfügbar!). Als ganz besonderes Highlight bekam jeder Besucher auch noch einen Streifen der 70mm-Kopie - nur einer Arbeitskopie, glücklicherweise. Der grausame Scherz, man habe den ersten Akt nach der Vorführung zerschnitten, sitzt immer noch tief. Ich hätte nichtmal Hand an die Arebitskopie legen können - nicht bei Tati. Aber netterweise hat das ja jemand für mich übernommen, und ich kann mir jetzt überlegen, wo das Kleinod in der neuen Wohnung seinen Platz finden wird... wie erwartet eigentlich kaum zu übertreffen.

Aber endgültig? Nein. Entgegen mancher Befürchtung hat die Lust aufs Kino auch nach diesem schwer übertreffbaren Erlebnis nicht nachgelassen, habe ich beim Verlassen des Saals mit Erleichterung festgestellt. Es muss ja nicht immer ganz großes Kino sein. Und jede Vorführung hängt sowieso auch vom Publikum ab. Die 70mm-Freaks (die Vorführung fand im Rahmen des 70mm-Festivals statt) zum Beispiel waren eigentlich eine Spur zu professionell für Tati - es wurde verhältnismäßig verhalten gelacht. Vielleicht, weil der Film immer noch nicht sein Publikum gefunden hat, vielleicht, weil die Spezialisten mehr aufs Korn und auf Kratzer schielten als auf die falschen Hulots, vielleicht weil viele Anwesende mehr richtung Ben Hur und Taras Bulba schwangen und Playtime nur so zwischendrin mitnahmen? Ich weiß es nicht.

Nachdem das größtmögliche Kinoerlebnis vorerst erreicht ist, muss ich mir natürlich ein neues stecken. Ich tendiere bereits stark in Richtung Grand Prix in 70mm. Der ist sicher nicht besser als Playtime, wenn auch ein großartig gedrehter Rennfahrerfilm, aber ich schätze die Kopienlage noch schlechter ein. Ich brenne darauf, das Gegenteil bewiesen zu bekommen!

Mittwoch, 3. Oktober 2007

PG ist uninteressant

Und wieder haben wir ein Abstimmungsergebnis: Unsere Umfrage zur Erweiterung oder Eingrenzung der PG-Regelung vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte ist zu Ende gegangen. Niemand plädierte dafür, die Regelung unverändert beizubehalten, und niemand wählte die Variante, die Regelung an sich beizubehalten, die entsprechenden Filme aber gleichzeitig mit Altersempfehlungen zu versehen. Statt dessen lautet der große Gewinner des Polls (80%): Die Einführung neuer FSK-Abstufungen. Was angesichts der entwicklungspsychologischen Erkenntnisse, die in den letzten Jahrzehnten gewonnen wurden, auch mehr als an der Zeit erscheint. Deutlich dahinter folgt die Forderung, die PG-Regelung ganz abzuschaffen (30%). 20% der Voten waren für die Beibehaltung der Regelung mit der Anwendung aber nur für bestimmte Filme, und 10% der Teilnehmer sähen gern eine Ausweitung der PG-Regelung auch auf andere Altersklassen.*

Da aber nur zehn Leser ihre Stimme abgegeben haben, zeigt der Poll keine wirkliche Tendenz. Die geringe Teilnahme erstaunte uns, denn auf unseren Reisen wurde der Streit um die PG-Regelung zur Grundsatzdiskussion. So schließen wir daraus, daß der Redebedarf für dieses Thema gedeckt ist. Zumindest bei den Lesern unseres Blogs.

* Mehrfachnennungen waren möglich.

Dienstag, 2. Oktober 2007

Ringelsocken für alle!

Ich fiebere schon heftig der Playtime-Vorführung am Sonntag entgegen. Da passt gut, worüber ich heute gestolpert bin: Wer hätte es für möglich gehalten, aber es gibt wirklich Menschen, die sich M. Hulot als modisches Vorbild nehmen.

"1
Die Auswahl des richtigen Vorbildes erleichtert den Entwurfsvorgang. Entwerfen ist
schon schwer genug
.

2
Das Vorbild sollte etwas mit Dir zu tun haben, aber nicht zu nahe liegend oder gar
allgemein verständlich sein. Das Bauhaus finden alle toll.

3
Keine Angst vor abwegigen Vorbildern. Es ist ganz einfach, Frisch kümmert sich
immer um die Sachen, vor denen man sich früher geekelt hat
.

4
Sollten keine geeigneten Vorbilder verfügbar sein, verlasse Dich auf das Oeuvre unseres
universalen Vorbildes Jaques Tati.

Zusammen mit Ulrike Dorn
Die vierte Regel kam bei folgenden Kollektionen zur Anwendung:

Sommer 97:
Collection M. Hulot
Jaques Tatis Filmfigur als Inbegriff des freundlichen, sympathischen Onkels mit sei
nem einzigartigen Regenmantel und Hut.

Sommer 99:
c'est la vie
Der Kampf gegen die Elemente und das Leben als Picknick.

Winter 99/00:
sports
,Die Ferien des M.Hulot' beweisen mit Klappkajak und getanztem Tennisspiel, daß
Sport nicht nur mit Funktionalismus und High-Tech zu tun hat.

Sommer 00:
jardinage
,Mon Oncle' M. Hulot macht vor, wie man allzu durchgeplanten Gartenanlagen Leben
einhaucht.

Sommer 01 :
mobilette
Freud und Leid der Mobilität als Zeichen von Modernität behandelt Tati v.a. in seinem
Film ,trafic'.

Winter 01/02:
bürokrat
Die aufschlußreichsten Einstellungen von Büroräumen und Bürohäusern finden sich
in Tatis Film ,Playtime'."

Gefunden auf der Suche nach etwas ganz anderem (übrigens nicht Tati) in: Heureka oder die Kunst des Entwerfens =Eureka or the art of design / Internationales Forum für Gestaltung Ulm 2001, online hier. Und angucken kann man sich einige der Kollektionen auf der Seite des Designers.

Im Zusammenhang mit Tati muss ich auch dringend darauf hinweisen, dass für alle, die am 7. Oktober nicht in die Schauburg gehen können - oder die, die danach immer noch nicht genug haben - arte am selben Datum einen Tati-Themenabend gibt. Gezeigt werden Vacances, ein Kurzfilm und vor allem die Dokumentation Le rire democratique!