Meine letzten zwei Kinobesuche haben mich mal wieder darin bestätigt: Kino ist am Schönsten, wenn der Saal voll ist.
Besuch eins war "Baader-Meinhof-Komplex", Startwochende, Samstag 20 Uhr in der Filmwelt Landau, einem Miniplex mit sechs Sälen. Parkplatz, Eingangsbereich, Foyer, Kino-Bar: alles voll mit Menschen! Von der Teeniegruppe über die komplette Familie bis zum Mittvierziger-Ehepaar, überall Stimmengewirr und gespannte Erwartung. Alle wirkten sehr routiniert, gleichzeit aber auch das Gefühl: hier ist Kino noch ein echtes Highlight. Den Aufschriften der Sprortvereinsjacken nach zu urteilen, waren manche bis zu 30 km angereist. Hätte ich dort quasi instantan bloggen können, die Masse der Eindrücke hätte für Dutzende von Einträgen gereicht. Es war faszinierend. Funktioniert Kino besser abseits der Großstädte?
Ich stellte mich an der langen Schlange an und guckte einigermaßen blöd, als ich feststellte, dass an ihrem Ende die Popcorntheke war. An der Kasse dagegen war die Schlange sehr, sehr kurz. Die Kassiererin war so fassunglos darüber, dass ich wirklich nur EINE EINZIGE Karte kaufen wollte, dass sie extra nochmal nachfragte, ob ich ganz sicher keine Plätze links oder rechts neben mir reservieren wolle.
Vor dem Film gab's wieder ein schönes Beispiel für "intelligentes Trailering": Werbung "Komm zur Bundeswehr", Trailer "Walküre", Trailer "Anonyma", Hauptfilm "Baader-Meinhof-Komplex". Quasi Deutschland im Zeitraffer ohne jede Sensibilität für Inhalte und Geschichte. Blöder ist nichtmal die amazon-Empfehlungsmaschine.
Wie anders war es da eine Woche später im Kinopolis Bad Godesberg: Wall-E, zweite Woche, freitags 20 Uhr. Man müsste denken, die Bude ist gerammelt voll (deswegen hatten wir uns die Zeit ja ausgesucht). Nichts dergleichen - kaum Betrieb im Foyer, die einkalkulierte Wartezeit an der Kasse fiel komplett aus, der Saal war bestenfalls halb voll. Bei der Saalbelegung, die dort nach meiner Erfahrung unter der Woche herrscht, muss man sich wundern, dass nicht nur am Wochendende gespielt wird.
Die Stimmung war gut, verlor sich aber in der Tiefe des Raumes. Immerhin ein Lob für das Popcorn, das wir nach langer Zeit mal wieder als passend empfanden (selbst im RAF-Film schreckten viele nicht vor dem knirschenden Genuss von Concession-Produkten zurück): es war zwar nicht so heiß und knusprig wie das unerreichbare Erzeugnis von Frau Kroiß im Abensberger Roxy-Kino, aber immerhin recht frisch und ordentlich gezuckert. Nicht so ein fades, knatschiges Zeugs, wie es die meisten servieren
Und wieder einmal der Gedanke: eigentlich müssten Mutiplexe ihre Tickets verkaufen wie Billig-Airlines, wenn man die Bude voll kriegen will. Die erste Hälfte des Saals zahlt 99 Cent, ab dann wird es immer teurer, für die letzten Plätze werden mindestens 10 Euro fällig. Der Preis eines Kinobesuchs wäre dann für die meisten so, als ob man einen PC zum Preis eines Taschenrechners kaufte. Also irgendwas stimmt da nicht.
Besuch eins war "Baader-Meinhof-Komplex", Startwochende, Samstag 20 Uhr in der Filmwelt Landau, einem Miniplex mit sechs Sälen. Parkplatz, Eingangsbereich, Foyer, Kino-Bar: alles voll mit Menschen! Von der Teeniegruppe über die komplette Familie bis zum Mittvierziger-Ehepaar, überall Stimmengewirr und gespannte Erwartung. Alle wirkten sehr routiniert, gleichzeit aber auch das Gefühl: hier ist Kino noch ein echtes Highlight. Den Aufschriften der Sprortvereinsjacken nach zu urteilen, waren manche bis zu 30 km angereist. Hätte ich dort quasi instantan bloggen können, die Masse der Eindrücke hätte für Dutzende von Einträgen gereicht. Es war faszinierend. Funktioniert Kino besser abseits der Großstädte?
Ich stellte mich an der langen Schlange an und guckte einigermaßen blöd, als ich feststellte, dass an ihrem Ende die Popcorntheke war. An der Kasse dagegen war die Schlange sehr, sehr kurz. Die Kassiererin war so fassunglos darüber, dass ich wirklich nur EINE EINZIGE Karte kaufen wollte, dass sie extra nochmal nachfragte, ob ich ganz sicher keine Plätze links oder rechts neben mir reservieren wolle.
Vor dem Film gab's wieder ein schönes Beispiel für "intelligentes Trailering": Werbung "Komm zur Bundeswehr", Trailer "Walküre", Trailer "Anonyma", Hauptfilm "Baader-Meinhof-Komplex". Quasi Deutschland im Zeitraffer ohne jede Sensibilität für Inhalte und Geschichte. Blöder ist nichtmal die amazon-Empfehlungsmaschine.
Wie anders war es da eine Woche später im Kinopolis Bad Godesberg: Wall-E, zweite Woche, freitags 20 Uhr. Man müsste denken, die Bude ist gerammelt voll (deswegen hatten wir uns die Zeit ja ausgesucht). Nichts dergleichen - kaum Betrieb im Foyer, die einkalkulierte Wartezeit an der Kasse fiel komplett aus, der Saal war bestenfalls halb voll. Bei der Saalbelegung, die dort nach meiner Erfahrung unter der Woche herrscht, muss man sich wundern, dass nicht nur am Wochendende gespielt wird.
Die Stimmung war gut, verlor sich aber in der Tiefe des Raumes. Immerhin ein Lob für das Popcorn, das wir nach langer Zeit mal wieder als passend empfanden (selbst im RAF-Film schreckten viele nicht vor dem knirschenden Genuss von Concession-Produkten zurück): es war zwar nicht so heiß und knusprig wie das unerreichbare Erzeugnis von Frau Kroiß im Abensberger Roxy-Kino, aber immerhin recht frisch und ordentlich gezuckert. Nicht so ein fades, knatschiges Zeugs, wie es die meisten servieren
Und wieder einmal der Gedanke: eigentlich müssten Mutiplexe ihre Tickets verkaufen wie Billig-Airlines, wenn man die Bude voll kriegen will. Die erste Hälfte des Saals zahlt 99 Cent, ab dann wird es immer teurer, für die letzten Plätze werden mindestens 10 Euro fällig. Der Preis eines Kinobesuchs wäre dann für die meisten so, als ob man einen PC zum Preis eines Taschenrechners kaufte. Also irgendwas stimmt da nicht.
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