Sonntag, 3. Mai 2009

Ins Schwarze

Zur Diskussion um die "Krise der Kinowerbung" hier noch ein eigener Beitrag, gesehen in einem italienischen Restaurant in Bonn:
Streng genommen handelt es sich dabei um Filmwerbung, nicht um Kinowerbung, schon klar. Aber abgesehen vom finanziellen Aspekt für die Kinobetreiber ist die Werbung für das Kino vielleicht das größere Problem als die Werbung im Kino. Angeblich würden sich ja viele Kinobesucher den Entfall der Werbung etwas kosten lassen, so eine etwas bejahrte Studie der Rinke Medien Consulting, und genau das diskutieren die Kinobetreiber jetzt wieder - die, die nicht ohnehin ohne Werbung auskommen, und das sind nicht wenige.

Auf dem Bild jedenfalls sehen wir ein gut gemeintes, aber umso abschreckenderes Beispiel dafür, wie man versuchen kann, Leute ins Kino zu kriegen. Man(n) widmet als Restaurantbesucher zwischen einem Chianti und dem nächsten dem Filmplakat für "Ein Festmahl im August" 30 Sekunden ungeteilter (?) Aufmerksamkeit, thematisch passend und zielgruppengerecht: Italien, Essen, Freizeit. Wobei Zielgruppe hier eine ganz neue Bedeutung bekommt...

Wunschkonzert

Ein beobachtenswertes neues Konzept ist auf www.moviac.de online gegangen: Hier kann man aus einem (leider noch sehr beschränkten) Repertoire auswählen, welchen Film man gerne mal in einem Kino in seiner Nähe wieder sehen möchte. Finden sich genug Kinofans, die den Film sehen wollen (hier ist Lobbyarbeit gefordert), wird die Vorstellung angeboten und findet ab einer Mindestzahl von Reservierungen statt. 92 Kinos machen nach meiner Zählung schon mit, leider ist das Filmangebot gerade bei den echten Klassikern noch arg dünn. Im Filmmuseum Ihres Vertrauens richtet eine Bitte an den Programmverantwortlichen vermutlich mehr aus. Aber wir wollen gar nicht stänkern, das ist endlich mal eine sinnvolle Verknüpfung von "digital" und "Kino"!

Wer möchte im Raum Bonn mal wieder "Little Miss Sunshine" sehen?

Feigenrad

Nur eine kurze Erregung unter Tati-Fans: auf den Werbeplakaten für die Tati-Ausstellung in der Cinémathèque francaise wurde seine Pfeife mittels eines feigenblattartigen Windrädchens wegretuschiert. Ziemlich albern, aber da ein gerechter Aufschrei der Empörung bereits woanders veröffentlicht wurde, können wir uns in Ruhe dem Entsetzen darüber hingehen, eine heute endende Ausstellung der Villa Arpel verpasst zu haben.

(tiefes Luftholen)

AAAAAAAARRRRGH!!!!