Freitag, 9. November 2007

Lob für ein Multiplex

Bei unserem letzten Besuch im Kinopolis Bad Godesberg - wir haben eeend-lich Ratatouille gesehen - waren wir ein bisschen früh dran und hatten Zeit uns im Foyer umzusehen. Wie wir entdecken durften, ist man dort ums Familienprogramm bemüht.

Schon vor ein paar Wochen, als ich samstags im Vorübergehen einen Blick ins Foyer warf, waren mir jede Menger kleiner Mädchen im Prinzessinnen- und (Lilli?)Feen-Outfit aufgefallen, an die Präsente verteilt wurden. Solche Aktionen k
ennen wir vor allem aus kleinen Provinzkinos, die sich so etwas einfallen lassen, um ihr Publikum nicht an die Center in der Umgebung zu verlieren. Damit die Brüder der Lillifeen auch auf Ihre Kosten kommen, tourte vor ein paar Tagen auch der Badeschwamm-Nerd Spongebob.

Beim Umschauen entdeckten wir dann auch den Familienpreis: Eltern zahlen nur den Kinderpreis von 4,90 EUR, wenn sie mit ihren Kindern ins Kino gehen. Gilt natürlich nur vor 19 Uhr und für Filme mit FSK 0 und 6, womit dann Harry Potter geschickterweise gleich wieder außen vor wäre... aber das ist ja eh nix für Kinder, gelle. Gefallen hat uns auch, dass eine Wand dafür genutzt wurde, Szenenfotos in verschiedenen Kategorien (Kinder, Arthouse, etc.) auszustellen, die mit Kurzbeschreibung und FSK-Störer versehen waren. Das sieht man nicht mehr in allen Kinos, häufig geht man ja davon aus, dass sich die Zuschauer schon vorher entschieden haben oder sich an der Kasse nach kurzer Beratung im Zweifelsfall sowieso für die Ben-Stiller-Komödie entscheiden.

Außerdem hat sich Kinopolis die Young Sneak ausgedacht, was vielleicht endlich mal eine angemessene Antwort auf die Filesharing-Szene ist: Film vor dem Bundesstart zu niedrigem Eintrittspreis.

Jetzt wäre es freilich schön, wenn das Haus auch bei Sauberkeit und Projektion Standards setzen würde, aber leider: die Schuhsohlen geben auf den verschiedensten Böden schmatzende Geräusche von sich. Und im Kino 5 sahen wir Ratatouille ungekascht. Gewöhnlich lautet die Ausrede in so einem Fall "unsere Masken sind so gut, da brauchen wir keinen Kasch" - war in diesem Fall tatsächlich so, die Bildränder waren klar umrissen. Aber die Trapezverzerrung erkannte man dadurch eben auch deutlicher. Aber wenn die Erlebnisqualität dem Gängigen entspricht und dafür im Programm ein bißchen mehr als gewöhnlich geboten ist, ist das für den Zuschauer schon ein Gewinn auf den Durchschnitt.

Keine Kommentare: