Wir nehmen uns reichlich Zeit, die Bonner Kinos nach und nach zu entdecken... sind ja nicht soo viele, da hält die Neugier länger an...
Jetzt also haben wir uns mal das Woki vorgenommen. Wofür das wohl stehen mag? Meine Mutmaßung wäre Wohlfühl-Kino, wenn ich die Einträge des sehr lesenswerten Gästebuchs studiere. Wir taten uns ein bißchen schwer mit dem Woki, aber es mag sich um eines der Kinos handeln, zu denen man einen besonderen Zugang braucht, um dort heimisch zu werden. Wir sind zwar generell im Kino zuhause, aber in ein paar Kinos, die jetzt alle etwas weiter weg sind, ganz besonders. Nicht zuletzt ist der Eindruck manchmal auch fälschlicherweise dem Film geschuldet, und der war ziemlich schlecht. Das Sequel wird wohl der erste Abenteuerfilm mit einem Helden am Rollator sein. Über um einen Satz aus dem Film über eine rsant zerbröselnde Mumie aufzugreifen: "Er war 400 Jahre konserviert, die Luft setzt seiner Haut zu." 19 Jahre reichen manchmal auch...
Erfreulich ist schon mal, dass der Saal sehr groß ist und viel von der mutmaßlichen Originalausstattung noch vorhanden ist. Besonders auffällig ist die gelb-goldene (? ...ließ sich bei dem Licht nun wirklich nicht sagen) Wandbespannung mit Leuchten in Kranichform. Noch ein paar blaue Sitze, und man fühltt sich wie bei der alten Lufthansa. Blaue Sitze gibt es auch, hinten im Saal, dann folgen ein paar Reihen numerierte rote Multiplex-Hochlehner, vorne dann wieder eher spartanische Holzstühle mit ebenfalls roter Polsterung. Da kann man sich durch die Jahrzenhte sitzen. Selbige haben wohl auch an den Stühlen der vorderen Reihen genagt. Manche Sitzflächen gaben bedenklich nach vorne unten nach, an mancher Stelle geriet gar die halbe Sitzreihe ins Schwummern, obwohl wir beide eher zierlich gebaut sind. MAD-Kino zum Selbermachen. Alte Schraublöcher im gestrichenen Boden gaben auch Aufschluss darüber, dass die übliche Reihenauflockerung hier auch schon geschehen ist.
Beeindruckend war die große, gebogene (!) Leinwand, der Ton war (abgesehen von der Lautstärke) nicht auf heutigem Großkino-Niveau, aber bei einem Film wie eine Achterbahnfahrt darf man da schon fast dankbar sein.
Ein echtes Erlebnis war dann die Eispause: Die Verkäuferin baute sich in der vordersten besetzten Reihe auf und spähte feldwebelhaft über die Reihen hinweg. Sie nahm sich einen Moment zuviel Zeit, bevor sie zu Ihrer Ansprache anhob, und so nutzten wir die Zeit, um uns schonmal nach der Verfügbarkeit von Wieder-da-Nogger-Choc zu erkundigen. Wer hätte es ahnen können - die Gute hatte eine effektvolle Kunstverzögerung eingelegt, um die Aufmerksamkeit des Publikums auf sich zu ziehen. In Saallautstärke teilte sie uns mit, ja, tatsächlich, sie verkaufe Eis, das hätte sie wohl auch jeden Moment kund getan, aber jetzt, da wir ihr zuvorkämen... Solchermaßen bloßgestellt versanken wir ein bißchen tiefer in den Sitz (so wie man es sonst nach Erlöschen des Lichts tut). Temptations habe sie nicht, aber Nogger choc, das habe sie, hier, noch jemand ein Eis, ich reagiere auf Zuruf... Weiteren Darbietungen fuhr zu unserem großen Bedauern das konsumunwillige Publikum in die Parade. "Keiner ein Eis? Is ja gut, ich hau ja schon ab."
Schträge Farbkombination, schräge Sitzmöbel, schräger (Umgangs-)Ton und eine Tendenz zur Überdimensioniertheit: da denken wir doch gleich an eins unserer Frankfurter Stammkinos, das unvergleichliche Filmtheater Valentin. Also vielleicht wird's ja noch was mit der Heimeligkeit. Alles eine Frage der Typfixierung.
Jetzt also haben wir uns mal das Woki vorgenommen. Wofür das wohl stehen mag? Meine Mutmaßung wäre Wohlfühl-Kino, wenn ich die Einträge des sehr lesenswerten Gästebuchs studiere. Wir taten uns ein bißchen schwer mit dem Woki, aber es mag sich um eines der Kinos handeln, zu denen man einen besonderen Zugang braucht, um dort heimisch zu werden. Wir sind zwar generell im Kino zuhause, aber in ein paar Kinos, die jetzt alle etwas weiter weg sind, ganz besonders. Nicht zuletzt ist der Eindruck manchmal auch fälschlicherweise dem Film geschuldet, und der war ziemlich schlecht. Das Sequel wird wohl der erste Abenteuerfilm mit einem Helden am Rollator sein. Über um einen Satz aus dem Film über eine rsant zerbröselnde Mumie aufzugreifen: "Er war 400 Jahre konserviert, die Luft setzt seiner Haut zu." 19 Jahre reichen manchmal auch...
Erfreulich ist schon mal, dass der Saal sehr groß ist und viel von der mutmaßlichen Originalausstattung noch vorhanden ist. Besonders auffällig ist die gelb-goldene (? ...ließ sich bei dem Licht nun wirklich nicht sagen) Wandbespannung mit Leuchten in Kranichform. Noch ein paar blaue Sitze, und man fühltt sich wie bei der alten Lufthansa. Blaue Sitze gibt es auch, hinten im Saal, dann folgen ein paar Reihen numerierte rote Multiplex-Hochlehner, vorne dann wieder eher spartanische Holzstühle mit ebenfalls roter Polsterung. Da kann man sich durch die Jahrzenhte sitzen. Selbige haben wohl auch an den Stühlen der vorderen Reihen genagt. Manche Sitzflächen gaben bedenklich nach vorne unten nach, an mancher Stelle geriet gar die halbe Sitzreihe ins Schwummern, obwohl wir beide eher zierlich gebaut sind. MAD-Kino zum Selbermachen. Alte Schraublöcher im gestrichenen Boden gaben auch Aufschluss darüber, dass die übliche Reihenauflockerung hier auch schon geschehen ist.
Beeindruckend war die große, gebogene (!) Leinwand, der Ton war (abgesehen von der Lautstärke) nicht auf heutigem Großkino-Niveau, aber bei einem Film wie eine Achterbahnfahrt darf man da schon fast dankbar sein.
Ein echtes Erlebnis war dann die Eispause: Die Verkäuferin baute sich in der vordersten besetzten Reihe auf und spähte feldwebelhaft über die Reihen hinweg. Sie nahm sich einen Moment zuviel Zeit, bevor sie zu Ihrer Ansprache anhob, und so nutzten wir die Zeit, um uns schonmal nach der Verfügbarkeit von Wieder-da-Nogger-Choc zu erkundigen. Wer hätte es ahnen können - die Gute hatte eine effektvolle Kunstverzögerung eingelegt, um die Aufmerksamkeit des Publikums auf sich zu ziehen. In Saallautstärke teilte sie uns mit, ja, tatsächlich, sie verkaufe Eis, das hätte sie wohl auch jeden Moment kund getan, aber jetzt, da wir ihr zuvorkämen... Solchermaßen bloßgestellt versanken wir ein bißchen tiefer in den Sitz (so wie man es sonst nach Erlöschen des Lichts tut). Temptations habe sie nicht, aber Nogger choc, das habe sie, hier, noch jemand ein Eis, ich reagiere auf Zuruf... Weiteren Darbietungen fuhr zu unserem großen Bedauern das konsumunwillige Publikum in die Parade. "Keiner ein Eis? Is ja gut, ich hau ja schon ab."
Schträge Farbkombination, schräge Sitzmöbel, schräger (Umgangs-)Ton und eine Tendenz zur Überdimensioniertheit: da denken wir doch gleich an eins unserer Frankfurter Stammkinos, das unvergleichliche Filmtheater Valentin. Also vielleicht wird's ja noch was mit der Heimeligkeit. Alles eine Frage der Typfixierung.
1 Kommentar:
Na, endlich wart ihr mal im WOKI! (stand ursprünglich für Wochenschau-Kino, in den 1950ern). Ja - vorne sind die Sitze nicht mehr so toll. Aber hinten, da gibt's Love-Seats (120 mal 2 Plätze)und Beinfreiheit von bis zu 2 Metern!
Auf unsere Tonanlage (Dolby Digital und dts) sind wir eigentlich mit Recht stolz - schade, dass es bei eurem Besuch scheinbar nicht so toll war. Für unsere Eisverkäufer(innen) sind wir deutschlandweit bekannt. Und seit knapp 10 Jahren sind wir Bonns erfolgreichstes Kino mit durchschnittlich 170.000 Besuchern im Jahr bei nur zwei Leinwänden, wobei der kleine Saal wirklich klein ist mit nur 69 Plätzen, allerdings auch hier mit Beinfreiheit von 1,50 Metern!)
Viele Grüße, lese eure Seite sehr interessiert...
Rainer Otto, WOKI-Gründer und geschäftsführender Gesellschafter.
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