Endlich mal wieder ein Anlass, das Mal seh'n zu besuchen und in allerschönster kinofamiliärer Atmosphäre Filme zu sehen, die man beim besten Willen nicht versteht - aber das tut man bei Kunst ja häufig nicht. Und bei uns kommt noch als mildernder Umstand hinzu, dass wir lebensumständebedingt ein bisschen ignorant geworden sind.
In herrlichster Open-Screening-Atmosphäre steht da Helga Fanderl auf einem Stuhl und bedient höchstpersönlich einen Super8-Projektor, der auf einer gewagten Konstruktion aus einem Cafétisch, einem Stuhl und einer Filmkiste thront, genannt der Deller'sche Turm und ebenso oscarwürdig wie der Burth'sche Teller. Ein Foto müssen wir leider schuldig bleiben, weil das mitgeführte Fotogerät nicht ansatzweise gegen die sehr lobenswerte Dunkelheit eines guten Kinos ankam. Eric de Kuyper brachte einen seiner Filme auf Video mit, weil er keine Kopie findet und Karola Gramann nötigte Eunice Martins und Maud Nelissen, ein elektrisches Klavier anzufassen. Also bitte, wenn da mal keine Szenenapllaus vorprogrammiert war!
Für Nicht-Familienmitglieder wird der Anlass mit einer Festschrift gewürdigt - pardon, keiner Festschrift, denn eigentlich ist das in diesem Fall was ganz anderes. Sie ist im Stroemfeld-Verlag erschienen und ganz unbedingt lesenswert.
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