Da "Sweeney Todd" nicht wo- und wannanders zu kriegen war, haben wir uns mal Deutschlands ältestes Multiplex angeschaut, das UCI in Hürth bei Köln. Es wurde 1990 eröffnet und befindet sich inmitten eines jener Komplexe, die von außen alles mögliche sein könnten vom Fußballstadion bis zur Justizvollzugsanstalt und die nur von der Innenseite als urban entertainment center zu erkennen sind.
Wir betraten es vom Parkplatz aus durch einen unwirtlich nach kaltem Rauch
riechenden, zugigen Flur, der uns um mehrere Ecken und über eine Treppe ins Foyer führte. Dieses, auf drei oder vier Etagen angeordnet, ist riesig, fast sogar zu groß für "nur" 14 Säle. Die Kassen sind Glaskanzeln mit Gegensprechanlage und einem Geldfach, das selbst die Sparkassen und Postbanken vor mindestens 10 Jahren abgeschafft haben. Die Kassenanzeige schien unsere asiatischstämmigen Mitbürger anzusprechen, aber der Asiat befand sich auf der falschen Seite der Kasse und es war dann doch wohl nur ein Defekt des Displays.
Sauber war es, das muss man den Betreibern lassen, und wie selten darf man das über ein Großkino sagen. Dass das Haus "1999 frisch renoviert" wurde, wie die Homepage verkündet, ist aber leider feststellbar 8 oder 9 Jahre her. Die Polster der Sitze waren großenteils zerschlissen, und auch die Farbe war an mancher Ecke am Abblättern. Auch mit Feuerlöscherdiebstahl hat man wohl zu kämpfen, wie ein eher verzweifeltes Schild verlautbarte.
Äußerst überraschend war die Dimension des Saals: nicht kubisch und steil ansteigend, das Projektorfenster kurz oberhalb der Lehnen der letzten Reihe, wie es heute in den Plexen gängig ist. Nein, das Saalgefälle war flach, die Sitze in einer leichten Rundung eher amphitheatrisch angeordnet und das Projektionsfenster viele Meter über den Köpfen der Zuschauer auch der hintersten Reihe. Die Saalausstattung war technisch geprägt: Decke und Wände schmucklos in dunkelgrau, ohne stylische Lampen, die Leinwand ohne Vorhang.
Die Schärfe der Werbedias war infernalisch schlecht, die Filmvorführung an der Grenze des Akzeptablen, was außer uns keinen stören konnte, denn es war niemand da. Was erst auffiel, als wenige Sekunden nach Einsetzen des Abspanns das grelle Putzlicht aufblitzte und auf unseren Protestschrei ebenso plötzlich verlöschte wie es angegangen war. Immerhin ging das Saallicht erst nach Ende des Abspanns an, das ist wiederum selten. Beim Verlassen des Saals türmten sich im weitgehend verlassenen Haus die Müllsäcke und Altpapierberge zur Entsorgung an den Ausgängen.
Es war halt doch eine der "Filmabspielstätten", oder eher "Runternnudelstätten", in der die Worte "Vorführung" und "Publikum" irgendwie deplatziert wirken. Einfach laufen lassen und Süßkram verkaufen, das sollte nicht erst heute zu wenig sein.
Wir betraten es vom Parkplatz aus durch einen unwirtlich nach kaltem Rauch

Sauber war es, das muss man den Betreibern lassen, und wie selten darf man das über ein Großkino sagen. Dass das Haus "1999 frisch renoviert" wurde, wie die Homepage verkündet, ist aber leider feststellbar 8 oder 9 Jahre her. Die Polster der Sitze waren großenteils zerschlissen, und auch die Farbe war an mancher Ecke am Abblättern. Auch mit Feuerlöscherdiebstahl hat man wohl zu kämpfen, wie ein eher verzweifeltes Schild verlautbarte.
Äußerst überraschend war die Dimension des Saals: nicht kubisch und steil ansteigend, das Projektorfenster kurz oberhalb der Lehnen der letzten Reihe, wie es heute in den Plexen gängig ist. Nein, das Saalgefälle war flach, die Sitze in einer leichten Rundung eher amphitheatrisch angeordnet und das Projektionsfenster viele Meter über den Köpfen der Zuschauer auch der hintersten Reihe. Die Saalausstattung war technisch geprägt: Decke und Wände schmucklos in dunkelgrau, ohne stylische Lampen, die Leinwand ohne Vorhang.
Die Schärfe der Werbedias war infernalisch schlecht, die Filmvorführung an der Grenze des Akzeptablen, was außer uns keinen stören konnte, denn es war niemand da. Was erst auffiel, als wenige Sekunden nach Einsetzen des Abspanns das grelle Putzlicht aufblitzte und auf unseren Protestschrei ebenso plötzlich verlöschte wie es angegangen war. Immerhin ging das Saallicht erst nach Ende des Abspanns an, das ist wiederum selten. Beim Verlassen des Saals türmten sich im weitgehend verlassenen Haus die Müllsäcke und Altpapierberge zur Entsorgung an den Ausgängen.
Es war halt doch eine der "Filmabspielstätten", oder eher "Runternnudelstätten", in der die Worte "Vorführung" und "Publikum" irgendwie deplatziert wirken. Einfach laufen lassen und Süßkram verkaufen, das sollte nicht erst heute zu wenig sein.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen