Samstag, 19. Januar 2008

Schweinohrhasen?!

Ein unterhaltsamer deutscher Spielfilm an Platz eins der Kino-Charts, drei Millionen Besucher, der nicht von Nazis oder Stasi handelt und auch keine Parodie auf die Serien und Filme unserer Kindheit ist - da muss doch was faul sein.

Jawoll: Die FSK-Einstufung, finden ein paar besorgte Eltern. Sooo viel Schweinkram sei für Sechsjährige schädlich (ausführlicher Pressespiegel zum Thema auf film-zeit.de).

Das amüsiert uns. Wir wollen keinswegs behaupten, Keinohrhasen sei für Sechsjährige geeignet - aber wir sind auch der Meinung, dass es Filme gibt, die für Sechsjährige weitaus schädlicher sind, zu denen sie aber auch zugelassen sind. Blättern Sie ein bisschen in unserem Archiv, das Thema haben wir ausgiebig beackert. Der eigentliche Witz an der Sache aber ist, dass sich mit der Heraufsetzuung der Altersgrenze faktisch nicht viel ändert. Dank der PG-Regelung dürfen Eltern ihre Sechsjährigen nämlich weiterhin in Keinohrhasen mitnehmen. Möglich, dass ein paar sich die Empfehlung (die die FSK-Einstufung ja aber nicht ist und auch nicht sein will...) zu Herzen nehmen, aber wer seine Grundschulkinder bisher in unheimliche Filme mit FSK 12 oder angebliche Kinderfilme mit eher zweifelhaften weiblichem Rollenbild mit FSK 6 mitgenommen hat, wird wohl vor einer romantischen Komödie mit ein bisschen Sex nicht zurückschrecken - lässt man den Presserummel mal außer acht.

Die Frage ist ohnehin, was die Zwerge auf dem Schulhof oder beim unbeaufsichtigten Surfen im Internet nicht sowieso schon gespannt haben.

Abgesehen von alledem: Ein Film, der sinngemäß folgenden Dialog enthält:
"Cheyenne Blue? Was ist das denn für ein Name?!"
"Ihre Mutter ist Schauspielerin, und ihr Vater ist ein Idiot."
hat unsere volle Sympathie! Soviel Medienparodie, wie in Keinohrhasen steckt, hätte sich Free Rainer wohl gewünscht.

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