Sonntag, 20. Januar 2008

Von wegen Bananenrepublik

Während hier im Zuge der Digitalisierung der Leinwände noch diffus von höherer Programmflexibilität gefaselt wird, ohne dass sich die meisten mehr darunter vorstellen können als mehr Startkopien für alle, zeigt uns die dritte Welt, wie's geht:

In Brasilien, einem Mordsladen mit lächerlichen 2045 Leinwände (Deutschland kommt auf rund 4800) gibt es ein Kinounternehmen mit 130 digitalen Sälen, das sind immerhin vergleichbar viele wie in Deutschland insgesamt. Der Clou bei Rain Network:
"Das Unternehmen betreibt eine offene Plattform außerhalb der von Hollywood gesetzten DCI Standards und hat dabei neuartige Ideen umgesetzt. So bietet man im Filmtheater ein On-Demand-System an, das es den Besuchern erlaubt, an der Auswahl von Filmtiteln für das örtliche Haus teilzunehmen." (Filmecho 2/2008, S.16)
Das ist nicht "neuartig" - das ist neu. Die Idee ist wie dazu geschaffen, auch hierzulande den Markt kräftig aufzumischen. Wenn wir sie vernünftig umsetzen wollen, müssen wir aber die Filmkunst vor der Demokratie schützen. Also jedem Harry-Potter-Fan sein Abstimmungsknöpfchen und uns anderen ein hübsches Reservat! Oder sind wir vielleicht gar so
viele, dass...? Buzz, buzz, buzz!!!


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