Freitag, 24. August 2007

BKM-Kinoprogrammpreis 2007 verliehen

Was tut man nicht alles für eine gute Party: Den Chef überreden, am dritten und vierten Arbeitstag in einer neuen Beschäftigung gleich mal je einen halben Tag zu fehlen, knapp 5 Stunden Zugfahrt (einfach!), sich die Nacht um die Ohren schlagen und morgens um sieben wieder auf die Reise gehen... aber der alte Kaispeicher, ein großes Buffet, und die Möglichkeit, die ca. 200 engagiertesten Programmkinomacher Deutschlands zu treffen, sollten einem das wert sein. Feiern können sie, die Kinoleute. Anders als 2006 war die Stimmung auch weniger von den Nachwehen eines unglücklichen Kinojahres gezeichnet.

Gewonnen haben also die drei sympathischen Damen von der Scala aus Lüneburg, die sich so freuen, dass sie einen gar nicht auf ihre Homepage lassen, ohne über den Preis zu informieren! Das ist doch schön zu sehen. Wer also auch diesmal mit "alten Hasen" wie dem Abaton im letzten Jahr gerechnet hatte, lag falsch. So war's eine richtig schön spannende Preisverleihung, allein schon wegen des Grillgeruchs, der durch die geöffneten Fenster auf die Galerie zog, auf der wir standen und hungerten... über zwei Stunden sind dann vielleicht doch ein bißchen lang für so eine Zeremonie. Wir waren dann nicht lange auf der Party (wie gesagt, um sieben ging die Reise weiter) und haben deshalb die Ankunft der Queen Mary II verpasst (tröt-tröt) - schade. Vielleicht erzählt uns jemand von Ihnen, wie es war? (Nicht so neblig wie am nächsten Morgen hoffe ich. Aber da haben Sie ja noch geschlafen...)

Herzlich gratulieren möchten wir unseren "Homies", das sind Ariane Hofmann, Beatrix Loew, Gunter Deller und Martin Loew vom Mal Seh'n, das dieses Jahr schon fast in die Preiskategorie vorgedrungen ist, die es verdient hätte und zusätzlich den Spitzenpreis Dokumentarfilm eingesackt hat. Noch ein Treppenstüfchen drüber - Respekt! - Antje Witte vom Orfeo's Erben, schon obligatorisch auch das Filmtheater Valentin, dessen Besitzer Werner Rosmaity vor einigen Jahrzehnten auf dem Gelände rund um den Kaispeicher als Dreikäsehoch noch Bananen aus dem Freihafen mopste und dessen Theaterleiter Holger Ziegler mein 16mm-Mentor war. Auch hier sitzen wir regelmäßig. Unseres Wissens zum ersten Mal dabei war auch die Harmonie - Sie werden es sich denken können, unser Jubel für unsere Stammkinos hat uns auf der Galerie schnell als Frankfurter geoutet. Bewerben lohnt sich eben - das hat auch Bernd Jordan erfahren dürfen, der dieses Jahr zum ersten Mal dabei war und gleich eine Prämie für sein Kinderprogramm bekommen hat.

Schade, dass wir so wenig Zeit hatten. Wenigstens hat sie gereicht, um ein paar "alte Bekannte" zu treffen, unter anderem auch Helgard Gammert vom Bali in Berlin und Marga Engelmann von den Harsefelder Lichtspielen. Beide unbedingt besuchenswerte Kinos, beide in liebevoller Frauenhand - dem Thema werden wir uns gelegentlich noch widmen. Ein paar Entscheidungen der Jury haben uns zwar auch dieses Jahr wieder, sagen wir, "überrascht", aber so genau, wie wir es auf unseren Reisen tun konnten, können ihre Mitglieder wahrscheinlich angesichts der Papierberge nicht hingucken. Gewonnen haben jedenfalls auch noch viele, viele andere, die wir hier nicht auslassen dürften - es sind nur zu viele, um sie alle zu nennen. Eine vollständige Liste gibt es hier, und einige Fotos (leider nicht so eine reichhaltige Auswahl wie bei der Fete in Lich letztes Jahr) auf der Homepage des Abaton.


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