Jugendliche wandern aus den Kleinstadt-, Dorf-, Familien- oder Programmkinos ab. Das ist in den meisten Fällen eine Tatsache. Sobald einer aus der Clique ein motorisiertes Fortbewegungsmittel hat, oder allerspätestens, wenn der Jugendliche selbst den Führerschein besitzt, ist das Multiplex in der Großstadt oder wo immer sich eins findet, allemal interessanter als das Kino der Kindheit. Man will sich abgrenzen, von der Zeit, als man selbst noch nicht für voll genommen wurde, von den Eltern. Zum großen Teil spielt natürlich auch die Filmauswahl der Kinos eine Rolle: Ist es als als Refugium der Eltern schon verworfen, hat es vollends verloren, wenn es sich zu Arthouse- oder gar Programmkinofilmen versteigt. Jugendfilme? Fehlanzeige. Kaum eine andere Zielgruppe ist so wenig gewillt, die ihr zugedachten Filme zu sehen, wie Jugendliche. Es geht ja gerade darum, NICHT in dieser Übergangsphase sein zu wollen, es geht darum, selbst zu entscheiden, was und wie man ist. Aber selbst, wenn das örtliche Kino "Stirb langsam 4.0" spielen würde - es fehlt das Glitzern der Moderne. Für manche kann der Trost darin liegen, daß bei gelungener Kinosozialisation die erwachsen Gewordenen eines Tages zurückkehren, vielleicht sogar mit ihrer eigenen Familie. Doch das setzt eine hohe Standortaffinität voraus. Einstweilen heißt es, Lösungen in der Gegenwart zu suchen: Die findige Betreiberin des Weltspiegel-Theaters in Mettmann, bzw. der Kinos 1 + 2 in Ratingen (NRW) hat das naheliegende getan. Bei ihr gibt es einmal im Monat den Teenie-Day: Kino + Disco + Getränk (alkoholfrei, aber attraktiv) = mehr Zuschauer in einer kritischen Publikumsphase. Was meinen Sie? Was ist Ihr Weg? Diskutieren Sie mit uns!
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