Mit guten Wünschen ist das ja so eine Sache. Denn eigentlich ist es häufig so, daß man jemandem genau das Gegenteil von dem sagt, was man ihm wünscht: "Mast und Schotbruch" rief man dem ausfahrenden Seefahrer zu, lange vor der Gigantomanie einer Queen Mary 2. "Hals- und Beinbruch" ist auch so etwas, das man jemandem, freundlich auf die Schulter klopfend, zuspricht. Der Krüger-Lorenzen (Deutsche Redensarten - und was dahinter steckt) verrät hierzu:
„Nach altem Aberglauben werden bei unverhüllten Glückwünschen die bösen Geister angelockt, die dann erst recht Unheil stiften. Wird jedoch das Gegenteil ausgesprochen, werden die Dämonen hinters Licht geführt, und alles geht gut.“
Aberglaube also. Das Kino nun kommt in seinen Ursprüngen vom Jahrmarkt; und Schausteller gehören mit ziemlicher Sicherheit zu einem der abergläubischsten Berufszweige, die es gibt. Doch gerade die Kinomenschen sind es, die den bösen Geistern die Stirn bieten, denn ihr Wunsch nach Glück lautet nicht etwa: "Film- und Leinwandriß!" - oder so ähnlich. Nein, einem Kino wünscht man: "Gut' Licht, gut' Ton" (und für die Klimpersüchtigen unter uns) "... und volle Kassen!" Man beschwört all das, was man wirklich haben möchte. Jeder, der so mutig ist, kann eigentlich voll Stolz vor sein Publikum treten und an seine Zukunft glauben.